Das Nachstehende ist ein Auszug von einem Forum,lesen Sie ,was die Userin schreibt .
"... da ich seit zwei Jahren auch eine HZ und eine NB halte und somit nicht viel aber dafür vielleicht noch frische Erfahrung habe, hier mein Ansicht:
Jemandem der sich neu Papageien zulegen möchte, sollte man nicht erzählen, dass Naturbruten schnell zahm werden, denn - gerade ein Anfänger, macht trotz größter Bemührungen auch mal Fehler, die die Scheu der Tiere verstärken kann.
- es gibt große Unterschiede unter den Individuen einer Art
- es gibt noch größere Unterschiede zwischen den Arten (Grad der Neugier / Grad der Ängstlichkeit/Nervosität)
- es macht auch einen Unterschied, wie alt ein Papagei war, als er von den Eltern weggenommen wurde.
- es macht einen Unterschied, ob der Vogel, als er noch bei den Eltern war an die Präsenz von Menschen in der nächsten Umgebung gewöhnt worden ist oder nur zweimal täglich kurz das Futter gewechselt wurde, ohne sich weiter mit den Tieren zu befassen.
Ich denke, dass man einem Neuling nicht pauschal sagen darf - wenn Du Dich nur genug um das Tier kümmerst,bekommst Du jede Naturbrut zahm. Das schafft falsche Vorstellungen und führt zu Wandervögeln."
Schon in der Zeitschrift "Papageien" von12/2003 stand ein schöner Artikel von Walter Jahn ( S.419)
worin er schrieb:
"Gerade bei Papageien muss man sehr vorsichtig sein,ehe man bestimmte Erkenntnisse verallgemeinert,denn zu groß sind hier nicht nur die art-und gattungsstypischen,sondern auch die individuellen Charakterunterschiede..."
Weiter schreibt er: "Auch die Handaufzucht kann sehr unterschiedlich ablaufen,hier dürfte vor allem der Zeitpunkt ihres Beginns und die Tatsache,ob sie isoliert od. gemeinsam mit Geschwistern duchgeführt wurde,eine nicht unwesentliche Rolle spielen..."
Die Rolle der Auffangstationen wird auch angeschnitten und kommt dabei nicht besonders gut weg.
Er schreibt:
"Es mag vielleicht paradox klingen,aber gerade Papageienauffangstationen hätten wohl die beste Chancen,mit resozialisierten gesunden Papageien einen Nachwuchs aufzuziehen,dem es keine Schwierigkeiten macht,mit Menschen und Artgenossen gleichermaßen gut auszukommen.Denn meist handelt es sich bei diesen Vögeln um zahme Tiere,die nach der Geschlechtsreife mangels arteigener Partner oder mangels ausreichender Zuwendung des Partners Mensch zu Problemfällen wurden..."
...nun habe ich folgenden Text auf einer Internetseite gefunden:
"Der bei Vogelfreunden bekannte und beliebte Vogelpark Walsrode ist in Arterhaltungsprogramme (EEPs Endangered Species Programmes) eingebunden und führt in diesem Rahmen Handaufzuchten durch, da es hier äußerst wichtig ist, keine Jungvögel zu verlieren. Nicht bestandsgefährdete Arten werden jedoch nur dann von Hand aufgezogen, wenn die Vogeleltern ihre Jungen z.B. verletzen, also wenn eine Notfall-Handaufzucht unumgänglich ist.
Man ist sich dort der Tatsache bewußt und weiß aus Erfahrung, dass eine Handaufzucht immer zu einer Prägung und zu starken Bindung an den Menschen, bei manchen Arten sogar an eine bestimmte Person, führt. Junge Kagus z.B. müssen immer im Wechsel von verschiedenen Personen gefüttert werden. Wenn sie einige Tage vom gleichen Pfleger betreut werden, nehmen sie von einem anderen kein Futter mehr an! Dies zeigt deutlich, wie stark die Prägung der Küken auf ihren Futterbringer sein kann. "
man kann aber auch das Folgende lesen:
"Leider gibt es hier einen Trend welcher genau das Gegenteil zur Folge hat. Immer mehr kommerzielle Züchter ziehen die Jungvögel aus wirtschaftlichen Gründen ab dem Ei von Hand auf, da sie handzahm teurer verkauft werden können. Einziger Grund ist also eine Gewinnmaximierung.
Natürlich sind diese Vögel auf den Menschen fehlgeprägt, sie kennen ihre Eltern nicht und konnten sich nie im sozialen Leben mit Artgenossen entwickeln. Sie halten sich selber für Menschen.
Die gravierenden Folgen sind oftmals schreiende Vögel da der Halter ihren Bedürfnissen niemals vollständig gerecht werden kann. "
...wenn Vögel vom Ei aus aufgezogen werden,ist mit absoluter Mehrheit darauf zu vertrauen,das diese Tiere zumindest nicht ohne Artgenossen aufwachsen müssen und ebend nicht den Menschen als Artgenossen verstehen.
Warum kenne ich Aras,die kaum zu anderen gesetzt schon Kontakt zu denen aufnehmen ,das können doch nicht alle Ausnahmen sein.?So wie es bei den Zugvögel angeboren Verhaltensmuster gibt muß man davon ausgehen,das es bei den Papageien auch so ist und sich Verhalten in den Genen
ausprägen und auch von dort weitergegeben werden.
Handaufzucht oder Naturbrut ?
vogelpension-freital.de